Zukunftshoffnung Homöopathie: Die Banerji-Protokolle

Gibt es auch in der Homöopathie Querdenker? Ja, denn häufig macht die pure Not erfinderisch. Vor allem bei Krebs entwickelte die indische Ärztefamilie Banerji ein erfolgreiches Therapiekonzept, das bestimmte Mittel schematisch nach Krankheitstyp verordnet, somit nicht dem strengen Prinzip Hahnemanns folgt. Doch der Outcome gab dieser revolutionären Idee Recht.

Eingangs eine Frage zur so genannten evidenzbasierten Medizin (EBM): Denken wir eigentlich noch logisch? Was bedeutet denn „Evidence based“ im eigentlichen Wortsinn? Auf Erfahrung basierend! Warum sollten unzählige (in alten Medizinsystemen sogar über Jahrhunderte erzielte) eindeutige Anwendungserfolge also keine der seriösen Beweisführung dienenden „Erfahrungen“ sein? Eine medizinische „Wissenschaft“, die nur noch elitäre Wortklauberei betreibt, während sie den eigentlichen „Impact“ von Erfahrung hintanstellt und sich bloß auf ihren Goldstandard der RCTs (randomisierte Doppelblindstudien) als alleiniges Studiendesign versteift, führt sich dagegen selbst ad absurdum. Die Frage „Cui bono?“ (Wem dient es?) ist hier wohl dringend zu stellen. Wem es aber wirklich um Gesundheit und Heilung geht, dem ist jedoch zu raten, vorurteilslos an das Thema heranzugehen und die erstaunlichen Erfolge der Homöopathie endlich als das zu nehmen, was sie sind: Realität.

Hahnemann anders gedacht

Dem ganzen Planeten westliche Schulmedizin als das Non-Plus-Ultra zu verschreiben, fällt in Ländern mit großer, oft armutsgeplagter Bevölkerung schwerlich auf fruchtbaren Boden. Gerade in Indien kam deshalb, neben der heimischen ayurvedischen Volksmedizin, auch die Homöopathie früh zu Ehren – weil man sah, wie kostengünstig sie ist und wie gut sie wirkt. Für viele Millionen Einwohner Indiens ist Schulmedizin weder leistbar, noch steht sie überall zur Verfügung. Die Homöopathie bot eine preiswerte und wirksame Alternative, die auch von den Behörden unterstützt wurde. Auf etwas völlig Unwirksames hätte man hier wohl längst verzichtet. Allerdings war bei einem Patientenaufkommen von bis zu 500 Personen täglich, schon die Erstkonsultation von einer Stunde und mehr, wie in der klassischen Homöopathie gefordert, nicht machbar – zumal, wenn es sich um Virenausbrüche oder gar Pandemien handelt.

Krebs schafft fraglos ein solches Problem und Dr. Prasanta Banerji aus Westbengalen begann schon Anfang des 20. Jahrhunderts damit, die Resultate von Einzelbehandlungen sehr akribisch aufzuzeichnen. 1958 etablierte er die erste, 1986 eine zweite Klinik, er benutzte moderne Diagnosemittel, standardisierte aber die Behandlung mit Homöopathika für jeweils bestimmte Erkrankungen – also anders, als in der Lehre Hahnemanns, die sich immer streng am Einzelfall orientiert. Was sich später aber deutlich zeigte, waren unerwartete Besserungen oder sogar die Heilung unterschiedlicher Krebsarten, alles völlig ohne invasive Methoden oder Operation. Bei gleicher Diagnose erhielten die Kranken auch gleiche Mittel. Dr. Prasanta Banerji zeichnete über mehr als 60 Jahre diese Behandlungsverläufe auf. Inzwischen ist er leider verstorben, nun führt sein Sohn Dr. Pratip Banerji eine eigene Klinik in Kalkutta, samt einer zuvor von seinem Vater etablierten karitativen Klinik.

Jedes „Banerji-Protokoll“ für eine bestimmte Krankheit basiert auf relativ bekannten homöopathischen Medikamenten, deren Einzelbeschreibung zum Beispiel ein möglichst ähnliches Bild der Krebserkrankung zeigt. Man sucht also im Krebs das Bild des Heilmittels, nicht des Patienten, es muss nicht individualisiert werden. Regulär besteht ein Banerji-Protokoll aus drei Mitteln in drei unterschiedlichen Potenzen. Greift diese Erstbehandlung nicht ausreichend, kann noch immer auf die Einzelperson eingegangen werden. So aber wird die erfolgreiche Therapie großer Patientenzahlen auf schematische Art möglich. Erstaunlich war, dass die Heilungsrate bei sehr gefährlichen Diagnosen wie Bauchspeicheldrüsenkrebs, Lungen- oder Gehirntumoren am höchsten war. Die Wahrscheinlichkeit stieg sogar noch in jenen Fällen, die weder Operationen noch Bestrahlungen erhalten hatten (was nicht heißt, man hätte jemandem davon abgeraten!). Stabilisierung trat meist nach drei Monaten ein, Rückgang eines Tumors nach sechs Monaten und allfällige Heilungen nach einem Jahr!

Ab 1996 wurde es Dr. Prasanta Banerji im Rahmen der US-amerikanischen Krebsforschung sogar erlaubt, drei Jahre lang seine Therapieschemata an Krebspatienten anzuwenden – mit unbestreitbarem (vor allem auch beliebig wiederholbarem!) Erfolg. Nie zuvor und danach konnte man so perfekte Heilungen beobachten, es grenzte an ein Wunder. Es erschienen Publikationen, etwa im Journal of Oncology, und sogar in vitro bestätigte sich die Wirkung der Mittel an Krebszellen. Das Placebo-Argument greift hier nicht mehr. Natürlich wurde wie üblich verlangt, dass die Warum-Frage genauestens zu klären sei, was Dr. Banerji aber nicht beantworten konnte. Er meinte dazu: „Hier sind die Ergebnisse. Ich zeige euch, wie es geht. Warum, müsst ihr selbst herausfinden.“ Man darf richtig raten, dass umgehend die ersten Miesmacher (heute: Faktenchecker) auf den Plan traten – schon damals hätte man sagen können: Um die Heilung von Kranken ging es offensichtlich nicht, jedenfalls nicht primär. …weiterlesen: