Was ist Komplexhomöopathie?

Inhalt

Was ist Komplexhomöopathie?
Ergänzung oder Alternative?
Komplexmittel, Homöopathie und Heilpflanzentherapie
Simileprinzip
Potenzierung
Geschichte der Komplexhomöopathie
Fazit

Forschung zur Homöopathie
Versorgungsforschung
Beispiel Witt el al. (2005)
Beispiel EPI3-Kohorte (2012-2016)
Fazit Versorgungsforschung
Sicherheit
Meta-Analysen randomisierter, placebokontrollierter Doppelblindstudien
Beispiel Linde et al. (1997)
Beispiel Shang et al. (2005)
Beispiel Mathie et al. (2014)
Fazit Meta-Analysen RCTs
Klinische Homöopathieforschung im Gesamtkontext der EBM
Grundlagenforschung zur Homöopathie
Nanopartikel
Quanteneffekte
Feldwirkungen
Beispiel Doesburg et al. (2019)
Fazit Grundlagenforschung

Was ist Komplexhomöopathie?

Komplexhomöopathie ist trotz ihres Namens nicht kompliziert, sondern eine einfache und wirkungsvolle Methode, um Krankheiten zu heilen. Homöopathische Komplexmittel sind sinnvoll aufeinander abgestimmte Mischungen von natürlichen Arzneien. Diese werden so kombiniert, dass sie sich bei der Heilung einer Erkrankung wechselseitig ergänzen und verstärken. Die Therapie mit diesen Substanzen ist wirksam, sicher und beruht auf über 200 Jahre langer Erfahrung. Millionen Menschen auf der ganzen Welt vertrauen dieser Behandlungsform, um ihre gesundheitlichen Probleme auf sanfte und nachhaltige Art zu lösen, weil die Erfolge sie stets auf Neue überzeugen.[1][2] Die Wirksamkeit der Homöopathie ist zudem durch zahlreiche wissenschaftliche Studien erwiesen.[3][4]

Ergänzung oder Alternative?

Je nach Krankheit werden homöopathische Komplexmittel entweder alternativ zu den chemischen Medikamenten der Schulmedizin oder aber als Ergänzung zu diesen angewendet. Denn die Zukunft der Medizin ist integrativ: Sie bedient sich aller zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten aus Schul- und Naturmedizin, die dem einzelnen Patienten die jeweils besten Heilungschancen bieten.[5][6]

Ihre großen Erfolge feiern konventionelle medizinische Methoden vor allem bei lebensbedrohlichen Zuständen, beispielsweise in der Intensivmedizin. Hier sind sie unverzichtbar. Dasselbe gilt für viele Erkrankungen, bei denen Organe unwiederbringlich zerstört sind, wie dies etwa beim Typ I-Diabetes der Fall ist.[7] Derartige Gesundheitsprobleme sollten nicht mit Homöopathie allein behandelt werden. Ihre Rolle beschränkt sich auf diesem Gebiet auf eine Unterstützung der lebensnotwendigen Maßnahmen. Der Intensivmediziner Professor Michael Frass von der Medizinischen Universität Wien konnte beispielsweise im Rahmen einer Studie zeigen, dass beatmete COPD-Patienten unter homöopathischer Zusatztherapie deutlich schneller von der Beatmung entwöhnt und von der Intensivstation entlassen werden können.[8]

Bei akuten Krankheiten, die nicht sofort im Krankenhaus behandelt werden müssen, und bei vielen chronischen Leiden überwiegen häufig die Nachteile chemischer Präparate. Sie haben nämlich Nebenwirkungen, welche ihre positiven Effekte zunichtemachen können, vor allem wenn sie über längere Zeit eingenommen werden. Der renommierte Medizinforscher Professor Peter Gøtzsche identifiziert auf breiter Datenbasis Nebenwirkungen von Arzneimitteln als dritthäufigste Todesursache in Europa und den USA – direkt hinter Herzkrankheiten und Krebs.[9] Darüber hinaus schiebt die Schulmedizin das Problem oftmals nur auf die lange Bank, weil sie zwar kurzzeitig Symptome lindern kann, deren Ursache aber nicht an der Wurzel angeht.

In vielen Fällen ist daher die Komplexhomöopathie die bessere Wahl. Sie hat so gut wie keine Nebenwirkungen, und sie unterdrückt die Krankheitssymptome nicht, sondern regt den Körper an, seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Damit gehört sie zu den Reiz-Reaktions-Therapien, die alle auf demselben Prinzip beruhen: Im Krankheitsfall ist der Organismus im Ungleichgewicht. Der Therapeut setzt nun Impulse, die ihn anregen, von allein in sein Gleichgewicht zurückzufinden. In diese Klasse von Behandlungsmethoden gehören zum Beispiel auch die Akupunktur[10] und einige klassische Naturheilverfahren, wie etwa Wassergüsse nach Kneipp.[11]

Komplexmittel, Homöopathie und Heilpflanzentherapie

Als Ausgangsbasis für homöopathische Komplexmittel können Arzneipflanzen dienen, wie sie auch in der Heilpflanzen- oder Phytotherapie angewendet werden, zum Beispiel Kamille. Es werden aber ebenso tierische Produkte, etwa Tintenfischtinte, oder chemische Elemente und deren Verbindungen, wie Schwefel oder Natriumchlorid, verarbeitet. Teilweise werden die Grundsubstanzen von Komplexmitteln nach den Regeln der homöopathischen Arzneiherstellung über mehrere Stufen verdünnt und verschüttelt. Dieser Vorgang wird Potenzierung genannt. Manche Stoffe kommen aber auch in sehr niedrigen Potenzstufen, oder sogar völlig unverdünnt zum Einsatz. In Komplexmitteln wird die Homöopathie also teilweise durch die Kraft der Phytotherapie verstärkt und umgekehrt.

Hierin liegt ein Unterschied zur sogenannten „klassischen Homöopathie“, in der meistens relativ hohe Verdünnungsgrade der Arzneien verabreicht werden. Außerdem verordnen klassische Homöopathen zu jeder Zeit immer nur ein einzelnes Heilmittel, während Komplexmittel mehrere Wirkstoffe enthalten, die sich auf unterschiedliche Weise bei der Heilung einer Erkrankung bewährt haben und sich daher gegenseitig verstärken und ergänzen. Gemeinsam ist beiden Ansätzen, dass die Auswahl der potenzierten Substanzen anhand des sogenannten Ähnlichkeits- oder Simileprinzips erfolgt.

Simileprinzip

Das Wort „Homöopathie“ stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus den Begriffen „ähnlich“ (homoion) und „Leiden“ (pathos) zusammen. Demgemäß kann eine Substanz im Krankheitsfall Symptome heilen, die sie in ähnlicher Form am Gesunden hervorbringen kann. Dieser Zusammenhang begründet das sogenannte Simile- oder Ähnlichkeitsprinzip.

Dessen Anwendung lässt sich zum Beispiel anhand der Küchenzwiebel (Allium cepa) erklären: Bei gesunden Menschen bewirkt diese kurzfristig klaren Fließschnupfen und brennendes Augentränen. Homöopathisch eingesetzt wird sie somit beispielsweise bei Erkältungen, die mit Beschwerden einhergehen, welche denjenigen ähnlich sind, wie sie beim Zwiebelschneiden auftreten.

Potenzierung

Charakteristisch für die Homöopathie ist außerdem der pharmazeutische Prozess des Potenzierens. Hierbei wird die Ausgangssubstanz stufenweise verdünnt und verschüttelt. Die so entstehenden Arzneien werden mit bestimmten Buchstaben- und Zahlenkombinationen bezeichnet. So steht etwa die Potenzstufe D6 für ein Präparat, das sechs Mal im Verhältnis 1:10 (D = Dezimal- oder Zehnerpotenz) verdünnt und nach jedem Verdünnungsschritt gründlich verschüttelt wurde.

Diese spezielle Form der Arzneizubereitung ist in den Vorschiften des amtlichen Homöopathischen Arzneibuchs (HAB) verbindlich geregelt.[12] Die Anwendung verhältnismäßig geringer Mengen der Ausgangssubstanzen sorgt dafür, dass homöopathische Mittel frei von pharmakologischen Nebenwirkungen sind. Komplexmittel unterscheiden sich von den Hochpotenzen der klassischen Homöopathie dadurch, dass viele Ausgangsstoffe in ungefährlichen, aber noch analytisch nachweisbaren Mengen enthalten sind.

Geschichte der Komplexhomöopathie

Der deutsche Arzt Samuel Hahnemann (1755 – 1843) traf Ende des 18. Jahrhunderts auf eine Medizin, die den Menschen häufig mehr schadete als nützte: Aderlässe, blutiges Schröpfen und die Verabreichung stark wirkender, zum Teil giftiger Substanzen gehörten zum Repertoire der damaligen Ärzte. Hahnemann brach mit diesen Praktiken und entwickelte auf Grundlage von Selbstversuchen das Simileprinzip und die Wirkung potenzierter Arzneien. Die Homöopathie war geboren. In der Folgezeit entwickelte der Forscher seine Theorie und Praxis beständig weiter. Hahnemanns therapeutische Erfolge verschafften ihm bald unzählige Schüler, Nachahmer, und bald genoss er einen internationalen Ruf. 1810 erschien Hahnemanns Grundlagenwerk der Homöopathie unter dem Titel „Organon der rationellen Heilkunde“, ab der zweiten Auflage „Organon der Heilkunst“.[13]

Bereits zu Hahnemanns Zeiten unternahmen einige Homöopathen den Versuch, mehrere potenzierte Arzneimittel gleichzeitig anzuwenden. Ihre Heilerfolge konnten sich ebenso sehen lassen wie diejenigen, die sich mit Einzelmitteln erzielen ließen. Daher entwickelten sich beide Ansätze fruchtbar weiter. Als wichtiger Wegbereiter der modernen Komplexhomöopathie gilt Emanuel Felke (1856-1926). Neben seinem Theologiestudium befasste er sich mit medizinischen Themen, vor allem mit verschiedenen naturheilkundlichen Behandlungsformen. Sein spezieller homöopathischer Ansatz bestand darin, Mittel miteinander zu kombinieren, die auf verschiedene von einer Krankheit in Mitleidenschaft gezogene Organe oder Gewebe einwirkten.[14] Seine Komplexmittel waren also nicht bloße Gemische von Arzneien, die alle bei derselben Krankheit angezeigt sind. Vielmehr wirkten sie von mehreren Ansatzpunkten her ganzheitlich auf gesundheitliche Störungen ein. In dieser Tradition steht die seit Felkes Zeiten kontinuierlich weiterentwickelte Komplexhomöopathie.

Fazit

Die Komplexhomöopathie ist eine eigenständige Therapieform ist, die das Beste aus klassischer Homöopathie und Phytotherapie vereint.[15] Sie kombiniert aufeinander abgestimmte Heilmittel zu Formulierungen, die den Organismus auf mehreren Ebenen zur Selbstheilung anregen und Krankheitsprozesse von verschiedenen Seiten positiv beeinflussen. Die Komplexhomöopathie eignet sich sehr gut für die Selbstanwendung, vor allem bei einfachen Erkrankungen. Sie ist aber in den Händen qualifizierter Therapeuten noch wirksamer.

Viele Komplexmittel sind vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zur Behandlung bestimmter Krankheiten zugelassen. Um diese indikationsbezogene Zulassung zu erhalten und auf der Verpackung des Medikaments nennen zu dürfen, müssen wissenschaftliche Wirksamkeitsnachweise erbracht werden.[16] Hierin unterscheiden sich solche Komplexmittel von lediglich registrierten homöopathischen Arzneien, für die von Gesetzes wegen kein spezieller therapeutischer Anwendungsbereich genannt werden darf.

Forschung zur Homöopathie

In den folgenden Abschnitten werden wissenschaftliche Befunde zur Homöopathie präsentiert. Es geht um die Bereiche Versorgungsforschung, kontrollierte Studien und Grundlagenforschung. Auch Daten zum Thema Sicherheit der Homöopathie werden in den Blick genommen. Wer keine technischen Details zu klinischen Studien und Laborexperimenten mag, kann einfach nur das jeweilige Fazit lesen.

Versorgungsforschung

Randomisierte, (placebo)kontrollierte Studien (RCTs) gelten als „Goldstandard“ der klinischen Forschung. Sie erlauben einen relativ sicheren Kausalschluss von der eingesetzten medizinischen Intervention auf den Therapieeffekt. Forschungsergebnisse aus RCTs sind aber nur eingeschränkt auf den klinischen Alltag übertragbar. Daher sind auch Studien, die die Wirksamkeit von Therapien unter den realen Gegebenheiten der Krankenversorgung untersuchen, bedeutsam.[17] In der Versorgungsforschung wird die Homöopathie meist als komplettes Therapieverfahren (Aufnahmegespräch, Arzneimittelgabe, Folgegespräche etc.) untersucht. Sie erlaubt daher keine direkten kausalen Schlüsse auf die spezifische Wirkung potenzierter Arzneimittel.

Beispiel Witt el al. (2005)

Bei dieser an der Berliner Charité durchgeführten Outcome-Studie[18] zur Homöopathie handelt es sich um die bislang größte Beobachtungsstudie zur ambulanten homöopathischen Versorgung im deutschsprachigen Raum. Witt et al (2005) untersuchten über zunächst zwei und letztlich acht Jahre[19] 3.981 Patienten die von 103 homöopathischen Ärzten in Kassen- und Privatpraxen nach den Regeln der klassischen Homöopathie behandelt wurden. Die häufigsten Krankheiten waren Kopfschmerzen und Migräne bei Frauen, allergische Rhinitis und Hypertonie bei Männern sowie Neurodermitis und Infektanfälligkeit bei Kindern, wobei es sich über alle Patientengruppen hinweg zu 97% um chronische Zustände handelte. Die Betroffenen litten im Schnitt bereits 8.8 Jahre unter ihrer Erkrankung, und 95% der Patienten hatten vor Studienbeginn bereits konventionelle Behandlung in Anspruch genommen.

Die homöopathische Behandlung führte zu einer durchschnittlichen Reduktion der klinischen Symptome um ca. 50% sowie zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität. Der größte Symptomrückgang erfolgte innerhalb der ersten drei Monate der Behandlung. Nach 24 Monaten waren laut Aussage der Patienten 23% der initial vorhandenen Symptome vollständig gehoben, und 13% der Studienteilnehmer gaben an, überhaupt keine gesundheitlichen Beschwerden mehr zu haben. Die beobachtete Verbesserung der Symptome und der Lebensqualität waren über acht Jahre stabil. Ein niedrigeres Lebensalter und eine schwerere Erkrankung korrelierten mit einer größeren Verbesserung.

Beispiel EPI3-Kohorte (2012-2016)

Die EPI3-Kohortenstudie untersuchte in Frankreich insgesamt 8.559 Patienten, die sich bei 825 Ärzten mit und ohne homöopathische Zusatzqualifikation in Behandlung befanden. Die Forscher analysierten die Daten im Hinblick auf die Therapieeffekte bei verschiedenen Erkrankungen und berücksichtigten auch, wie viele konventionelle Arzneimittel in den jeweiligen Praxen verordnet wurden.

In Bezug auf Erkrankungen der oberen Atemwege von Erwachsenen und Kindern in 518 Fällen fanden die Forscher heraus, dass in homöopathischen gegenüber rein konventionellen Arztpraxen ca. 50% weniger Antibiotika, Entzündungshemmer und fiebersenkende Mittel verschrieben wurden. Der Therapieerfolg in der Homöopathiegruppe war dem in der Vergleichsgruppe ebenbürtig.[20]

Ähnliche Daten wurden für das Gebiet der muskuloskelettalen Erkrankungen, wie etwa rheumatoide Arthritis, anhand von 1.153 Fällen erhoben: Nach 12-monatiger Therapie konnte kein signifikanter Unterschied in Bezug auf die Behandlungsergebnisse zwischen homöopathischen und konventionellen Ärzten konstatiert werden. Erstere verschrieben aber nur etwa die Hälfte der sonst standardmäßig eingesetzten nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und Schmerzmittel.[21]

In der Untergruppe der psychischen Störungen wurden die Daten von 710 Menschen evaluiert, die unter Depressionen und Angststörungen litten. Für die Probanden, die sich bei homöopathischen Ärzten in Behandlung befanden, wurde ein größerer Rückgang der klinischen Symptome im Vergleich zu rein konventionellen Praxen beobachtet. Gleichzeitig betrug die Wahrscheinlichkeit, Psychopharmaka verordnet zu bekommen, für diese Patienten weniger als ein Drittel gegenüber der Vergleichsgruppe.[22]

Fazit Versorgungsforschung

Beobachtungs- bzw. Outcomestudien, die sich am klinischen Praxiseinsatz orientieren, belegen in Bezug auf verschiedenste Krankheitsgebiete relativ einheitlich: Patienten, die sich homöopathisch behandeln lassen, erleben klinisch relevante Verbesserungen ihrer Symptome sowie einen Zugewinn an Lebensqualität. Die Effekte sind im Vergleich zur konventionellen Therapie regelmäßig ähnlich groß, es treten jedoch signifikant weniger Nebenwirkungen auf.[23] Auch Patienten, die durch konventionelle Behandlungen keine hinreichende Besserung erfahren haben, profitieren häufig durch die Homöopathie.[24] Ärzte mit homöopathischer Zusatzausbildung verordnen bei diversen Erkrankungen ca. 50% weniger synthetische Arzneimittel, zum Beispiel Antibiotika[25], nicht-steroidale Antirheumatika[26] und Psychopharmaka.[27] Die Mehrzahl der vorliegenden gesundheitsökonomischen Studien zur Homöopathie fand gesundheitliche Verbesserungen, die denen der konventionell behandelten Kontrollgruppe, sofern vorhanden, äquivalent waren – und das bei gleichzeitigen Kosteneinsparungen.[28]

Sicherheit

Repräsentative Befragungen[29] von Homöopathieanwendern ergeben regelmäßig, dass es sich um eine als besonders sicher und nebenwirkungsarm eingeschätzte Therapieform handelt. Die wahrgenommene Ungefährlichkeit der potenzierten Arzneimittel wird von vielen Patienten sogar als maßgeblicher Grund für ihre Therapieentscheidung angegeben, wie eine qualitative Studie der Universität Bremen feststellte. [30]

Diese subjektiven Eindrücke werden durch Studien bestätigt: Eine Metaanalyse von Ernst und Grabia (2003)[31], die 24 RCTs auswertete, präsentierte 63 Fälle unerwünschter Arzneiwirkungen in der Verumgruppe (1,54% der Probanden). Dem standen 50 Fälle (1,45% der Probanden) aus der Placebogruppe gegenüber.

Stub et al. (2020)[32] errechneten in einer Übersichtsarbeit von 18 Beobachtungsstudien, dass die Anzahl der unerwünschten Wirkungen für die konventionelle Medizin im Vergleich zur Homöopathie deutlich höher war. Und es wurde über keine schweren Nebenwirkungen homöopathischer Arzneimittel berichtet.

Auch für Komplexmittel, die teilweise wägbare Dosen der Ausgangsstoffe enthalten, gilt, dass sie sicher angewendet werden können: Potentiell giftige Substanzen sind nach bundesrechtlichen Vorschriften (Scribas-Tabelle) bis zur dritten Dezimalpotenz (D3) verschreibungspflichtig, wodurch einer unbedachten Anwendung vorgebeugt wird.[33] Im Übrigen ist die Qualitätssicherung durch das Homöopathische Arzneibuch rechtsverbindlich vorgegeben. Bei qualifizierter Verordnung beziehungsweise sachgemäßer Anwendung potenzierter Arzneimittel sind toxische Wirkungen sowie sonstige unerwünschte Effekte nahezu ausgeschlossen.

Meta-Analysen randomisierter, placebokontrollierter Doppelblindstudien

Nach den Vorstellungen der Evidenzbasierten Medizin (EBM) können die zuverlässigsten Erkenntnisse über die Wirksamkeit eines Therapieverfahrens über Meta-Analysen hochwertiger randomisierter, kontrollierter Studien gewonnen werden. Sowohl Befürworter als auch Kritiker der Homöopathie berufen sich daher häufig auf derartige Übersichtsarbeiten, um ihre jeweilige Position zu stützen. Im Folgenden wird daher anhand von Beispielen ein Überblick über Meta-Analysen klinischer Homöopathiestudien gegeben.

Beispiel Linde et al. (1997)

Unter der Fragestellung, ob die klinische Wirksamkeit der Homöopathie ausschließlich durch Placeboeffekte erklärbar sei, führten Linde und Kollegen eine Meta-Analyse[34] aller randomisierten, placebokontrollierten Doppelblindstudien zur Homöopathie durch. Von 119 gefundenen Studien enthielten 89 genügend Daten, um in die Meta-Analyse einbezogen zu werden. Für diesen Pool ergab sich eine signifikante Überlegenheit der Homöopathie gegenüber Placebo. Für die 26 als methodisch hochwertig eingestuften Untersuchungen berechneten Linde et al. eine geringere aber immer noch signifikante Wirkung über Placebo. Auch für die Untergruppe der Studien zur nicht-individualisierten Verschreibung, zu der auch die Komplexhomöopathie gehört, fand sich eine deutliche Überlegenheit über Placebo.

Beispiel Shang et al. (2005)

Diese Arbeit[35] hat wohl das meiste Medienecho von allen wissenschaftlichen Arbeiten zur Homöopathie ausgelöst. Shang et al. (2005) bezogen sich auf nahezu denselben Datenpool wie seinerzeit Linde et al. (1997), in die Endanalyse gingen jedoch bloß 8 von zunächst 110 untersuchten Arbeiten ein. Diese 8 Studien wurden als größte aus einem Pool von zunächst 21 ausgewählt, die eine hohe methodische Qualität aufwiesen. Die kombinierte Odds Ratio[36] dieser 8 Studien ließ keine signifikanten Effekte der Homöopathie über Placebo erkennen.

Diese Meta-Analyse wurde von verschiedenen Autoren mit kritischen Kommentaren bedacht, die mehrere signifikante Schwächen der Arbeit aufzeigten. Am wichtigsten scheint die Tatsache, dass die Auswertung der 21 qualitativ hochwertigen Studien eine signifikante Überlegenheit der Homöopathie gegenüber Placebo demonstriert.[37] Das negative Ergebnis, das die Autoren schlussendlich präsentieren, hängt zudem maßgeblich von einer einzigen Studie ab, die die Wirksamkeit eines homöopathischen Mittels zur Prävention von Muskelkater untersucht.

Beispiel Mathie et al. (2014)

Diese Meta-Analyse[38] schloss ausschließlich Studien ein, deren Therapiemodus sich als „individualisierte Homöopathie“ klassifizieren ließ. Auch das Qualitäts-Assessment mittelst Bewertung des Verzerrungsrisikos nach den hohen Standards Cochrane Collaboration[39] stellte ein Novum dar. Von den 32 eingeschlossenen Arbeiten boten 22 genügend Daten, um die Endanalyse aufgenommen zu werden. Diese Studien lieferten ein signifikant positives Ergebnis für die Homöopathie. Die Bewertung der methodischen Qualität führte allerdings dazu, dass lediglich drei Arbeiten als zuverlässig eingestuft wurden. Deren kombinierte Auswertung lieferte zwar ebenfalls signifikante Effekte über Placebo, jedoch konnten die Autoren aus lediglich drei Studien keine abschließenden Schlussfolgerungen ziehen, zumal alle verschiedene Indikationen untersuchten.

Mathie und Kollegen haben bis 2019 noch drei weitere Meta-Analysen zur Homöopathie geliefert, die jeweils andere Studiendesigns untersuchen, z.B. solche mit nicht-individualisierter (klinischer) Verschreibung oder solche, in denen die Kontrollgruppe kein Placebo, sondern eine andere Behandlung erhielt. Die Ergebnisse dieser Arbeiten sind den hier dargestellten aus Mathie (2014) im Wesentlichen vergleichbar.[40]

Fazit Meta-Analysen RCTs

Insgesamt ergibt sich hinsichtlich der bis dato publizierten, indikationsunabhängigen Meta-Analysen zur Homöopathie (n = 8), dass in der Regel eine spezifische Wirksamkeit potenzierter Arzneimittel über Placebo hinaus erkennbar ist, auch in den methodisch hochwertigen Studien. Das Gesamtergebnis fällt jeweils nur dann negativ aus (Homöopathie=Placebo), wenn der größte Teil (90-95%) der vorliegenden Daten von der Auswertung ausgeschlossen wird und/oder fragwürdige statistische Methoden angewandt werden.[41] Die Autoren stimmen allerdings mehr oder weniger darin überein, dass die Evidenzlage keine definitiven Schlussfolgerungen zulässt, insbesondere in Bezug auf einzelne Erkrankungen. Denn es mangelt an hochwertigen Studien sowie unabhängigen Replikationen.

Klinische Homöopathieforschung im Gesamtkontext der EBM

88% von 1.128 der methodisch hochwertigsten Übersichtsarbeiten klinischer Studien (Cochrane-Reviews) fordern mehr Forschung. 45% dieser Publikationen präsentieren Ergebnisse, die keine Schlussfolgerungen auf die Nützlichkeit/Schädlichkeit der untersuchten Therapie zulassen. Nur für 2% aller medizinischen Verfahren, die nach Cochrane-Standards untersucht wurden, gilt, dass sie sicher hilfreich und wissenschaftlich eindeutig belegt sind.[42] Die Homöopathie dürfte aufgrund der vorliegenden Forschungsergebnisse vorläufig in die 45% ausmachende Gruppe der Interventionen einzuordnen sein, die vermutlich hilfreich sind, aber besser erforscht werden müssen.

Im Vergleich zu sehr vielen Behandlungen der konventionellen Medizin, die trotz geringerer oder sogar negativer Evidenz deutlich verbreiteter sind, steht die Homöopathie aufgrund der Gesamtevidenzlage aus klinischen Studien besser da, als dies die regelmäßigen kritischen Medienberichte eventuell vermuten ließen.

Grundlagenforschung zur Homöopathie

Homöopathische Komplexmittel enthalten teilweise messbare Wirkstoffkonzentrationen. Bis zu einer gewissen Grenze können deren Wirkungen also unter Rückgriff auf gängige naturwissenschaftliche Vorstellungen erklärt werden. Die häufig eingesetzte Potenz D6 entspricht allerdings bereits einem Verdünnungsverhältnis von 1 : 1000.000 – die Menge enthaltener Ausgangssubstanz müsste in Mikrogramm angegeben werden. In dieser Konzentration wirken aber die meisten der eingesetzten Stoffe nach klassischen Vorstellungen nicht mehr. Daher müssen auch bei der unstrittig wirksamen Komplexhomöopathie mit ihren Tiefpotenzen zusätzlich andere Mechanismen am Werk sein.

Eine spezifische Wirkung potenzierter Arzneimittel lässt sich allerspätestens bei Verdünnungsverhältnissen jenseits der Avogadrokonstante[43] nicht mehr unter Rückgriff auf das klassische Pharmakonmodell „Molekül wirkt an Zellrezeptor“ erklären. Die experimentelle Laborforschung zur Homöopathie prüft daher einerseits, ob empirische Evidenz für einen Unterschied zwischen Homöopathika und Lösungsmittel beobachtbar ist. Hierbei kommen physiko-chemische Testverfahren[44], wie Kernspinresonanzmessungen[45], pflanzliche Bioassays oder auch Tiermodelle zum Einsatz. Andererseits versuchen homöopathische Grundlagenforscher, das Wirkprinzip von Hochpotenzen durch entsprechende Theoriebildung in naturwissenschaftlichen Kategorien verstehbar zu machen. Hierfür existieren verschiedene Ansätze.

Nanopartikel

Indische Forscher wollen 2010 in hochpotenzierten Arzneimitteln mittelst Elektronentransmissionsmikroskopie Restmoleküle der Ausgangssubstanz nachgewiesen haben.[46] Wiederholungen dieser Experimente in Europa erbrachten 2018 widersprüchliche Resultate.[47] Es stünden also zunächst zuverlässige unabhängige Replikationen der behaupteten Beobachtungen an.[48] Selbst wenn die Nanohypothese richtig wäre, bliebe zu klären, welche Rezeptoren im Organismus auf einige wenige Partikel reagieren sollen, die vermutlich nicht in der Lage sein können, pharmakologische Effekte im klassischen Sinne auszulösen.

Quanteneffekte

Eine gänzlich andere Theorie geht davon aus, dass homöopathische Arzneimittel kein chemisches oder physikalisches Signal im klassischen Sinne „enthalten“. Vielmehr sollen Sie Medium von nicht-lokalen Quantenwirkungen sein.[49] Diese erzeugen demnach eine „Verschränkung“ zwischen der Ausgangssubstanz des Arzneimittels und dem Patienten, die wahlweise auch noch den Therapeuten einschließt.[50] Verschränkungsphänomene sind zwar mittlerweile nicht nur für subatomare Partikel, sondern auch für große Atomverbände experimentell nachgewiesen worden.[51] Was jedoch die Erklärung von Effekten homöopathischer Hochpotenzen angeht, ist die Verschränkungsthese bislang rein spekulativ.[52]

Feldwirkungen

Die dritte und letzte Gruppe von Modellen geht davon aus, dass homöopathische Arzneimittel zwar lokale Signale im klassisch physikalischen Sinne übertragen. Jedoch soll die Information nicht direkt an Restpartikel des Ausgangsstoffs gebunden sein, sondern durch ein andersartig „gespeichertes“ elektromagnetisches oder ähnliches Feld vermittelt werden. Eine Gruppe dieser Feldhypothesen wurde unter dem Stichwort „Gedächtnis des Wassers“ verhandelt.[53] Die Idee hierbei ist, dass Wasser substanzspezifische flüssigkristallineStrukturen (Cluster) bildet, die auch dann persistieren, wenn durch die serielle Verdünnung kein Atom der Ursubstanz mehr vorhanden ist. Tatsächlich existieren derartige Cluster – sie sind aber nur im Bereich von Pikosekunden stabil und somit nicht in der Lage, Informationsträger zu sein.[54] Es existieren dennoch Hinweise auf eine mögliche Feldwirkung homöopathischer Hochpotenzen.[55] Kernspinresonanzmessungen deuten zudem auf eine Veränderung der Wassermoleküldynamik in diesen Substanzen.[56]

Beispiel Doesburg et al. (2019)

Derzeit interessantester Anwärter auf einen stabilen Versuchsaufbau zum Nachweis spezifischer Wirkungen potenzierter Präparate dürfte ein aktuelles Experiment[57] sein: Doesburg et al. konnten mit Hilfe einer computergestützten optischen Analyse zeigen, dass die Kristallisationsbilder  pulverisierter Kressekeimlinge, die unter dem Einfluss von hochpotenziertem Zinn (Stannum D30) wachsen, spezifische Merkmale aufweisen, die sich unter Behandlung mit Placebo nicht zeigen. Die beobachteten Unterschiede waren stabil und hatten eine relevante Größenordnung. Die Versuche wurden mehrfach in verschiedenen Labors durchgeführt und fanden unter randomisierten Doppelblindbedingungen statt. Systematische Negativkontrollen dokumentierten die Zuverlässigkeit des Testsystems. Eine weitere Replikation dieses Versuchsaufbaus durch ein unabhängiges Forscherteam könnte weitreichende Bedeutung für den empirischen Nachweis spezifischer Wirkungen potenzierter Substanzen haben.

Fazit Grundlagenforschung

In den mehr als 1.000 fachwissenschaftlichen Publikationen zur homöopathischen Grundlagenforschung gibt es eine beträchtliche Anzahl von qualitativ hochwertigen Studien, welche spezifische Wirkungen hochpotenzierter Arzneien beobachteten. Ebenso existieren einige wenige erfolgreich unabhängig replizierte experimentelle Modelle.[58][59] Allerdings sind die gemessenen Effekte häufig so klein oder streuen derart stark, dass sie hart an der „Rauschgrenze“ der verwendeten Testsysteme liegen.[60] Insgesamt bleibt festzuhalten, dass es auch in der präklinischen Forschung zur Homöopathie zu viele „positive“ Befunde, auch aus methodisch hochwertigen Studien gibt, um sie ohne Weiteres durch die Placebohypothese zu erklären. Ein allgemein anerkannter naturwissenschaftlicher Nachweis steht aber bislang aus. Denn es mangelt an mehrfachen unabhängigen Replikationen von Experimenten mit immer demselben Ergebnis. Die Homöopathie ist somit als naturwissenschaftliche Anomalie einzuordnen, also als Phänomen, das nur unzureichend unter Rückgriff auf gängige Theorien erklärbar ist. Dies gilt vor allem für die Hochpotenzen. Das Wirkprinzip niedriger Potenzen lässt sich teilweise durch klassische pharmakologische Modelle erklären. Hierbei kommt unter anderem das Prinzip der Hormesis[61] in Betracht: Niedrige Mengen toxischer Substanzen können positive Auswirkungen auf Organismen haben. Bei Komplexmitteln, die verschiedene Potenzstufen enthalten, dürfte demnach ein Ineinandergreifen unterschiedlicher Wirkmechanismen vorliegen.


[1] https://www.igm-bosch.de/homöopathie-weltweit.html

[2] Relton C, Cooper K, Viksveen P, Fibert P, Thomas K. Prevalence of homeopathy use by the general population worldwide: a systematic review. Homeopathy. 2017 May;106(2):69-78. doi: 10.1016/j.homp.2017.03.002. Epub 2017 Apr 7. PMID: 28552176. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28552176/

[3] https://www.hri-research.org/de/informationsquellen/wichtiges-forschungsmaterial/

[4] Weiermayer P, Frass M, Peinbauer T, Ellinger L. Evidenzbasierte Veterinär-/Homöopathie und ihre mögliche Bedeutung für die ­Bekämpfung der Antibiotikaresistenzproblematik – ein Überblick [Evidence-based homeopathy and veterinary homeopathy, and its potential to help overcome the anti-microbial resistance problem – an overview]. Schweiz Arch Tierheilkd. 2020 Oct;162(10):597-615. https://sat.gstsvs.ch/fileadmin/datapool_upload/IgJournal/Artikel/pdf/SAT_10_2020_Weiermayer.pdf

[5] https://www.weils-hilft.de/informieren/zahlen-und-fakten#was-bedeutet-eigentlich-integrative-medizin

[6] Seetharaman M, Krishnan G, Schneider RH. The Future of Medicine: Frontiers in Integrative Health and Medicine. Medicina (Kaunas). 2021 Nov 28;57(12):1303. doi: 10.3390/medicina57121303. PMID: 34946248; PMCID: PMC8707659. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8707659/

[7] https://www.gesundheitsinformation.de/diabetes-typ-1.html

[8] Frass M, Dielacher C, Linkesch M, Endler C, Muchitsch I, Schuster E, Kaye A. Influence of potassium dichromate on tracheal secretions in critically ill patients. Chest. 2005 Mar;127(3):936-41. doi: 10.1378/chest.127.3.936. PMID: 15764779. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15764779/

[9] Gøtzsche PC. Our prescription drugs kill us in large numbers. Pol Arch Med Wewn. 2014;124(11):628-34. doi: 10.20452/pamw.2503. Epub 2014 Oct 30. PMID: 25355584. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25355584/

[10] https://www.evidencebasedacupuncture.org/

[11] https://www.kneippbund.de/gesundheitsidee/wasser/

[12] https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Zulassung/Zulassungsrelevante-Themen/Arzneibuch/_node.html

[13] http://www.homeoint.org/books4/organon/index.htm

[14] Sahler, Andrea Maria. Homöopathische Komplexmittel. Ihre historische Entwicklung, ihre Begründer und ihre gegenwärtige Bedeutung. München: Pflaum, 2003.

[15] Jütte R, Riley D. A review of the use and role of low potencies in homeopathy. Complement Ther Med. 2005 Dec;13(4):291-6. doi: 10.1016/j.ctim.2005.10.003. Epub 2005 Nov 16. PMID: 16338200. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/16338200/

[16] https://www.bfarm.de/DE/Arzneimittel/Zulassung/Zulassungsarten/Besondere-Therapierichtungen-und-traditionelle-Arzneimittel/Homoeopathische-und-anthroposophische-Arzneimittel/KriterienIndikationen.html

[17] Walach H, Falkenberg T, Fønnebø V, Lewith G, Jonas WB. Circular instead of hierarchical: methodological principles for the evaluation of complex interventions. BMC Med Res Methodol. 2006 Jun 24;6:29. doi: 10.1186/1471-2288-6-29. PMID: 16796762; PMCID: PMC1540434. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1540434/

[18] Witt CM, Lüdtke R, Baur R, Willich SN. Homeopathic medical practice: long-term results of a cohort study with 3981 patients. BMC Public Health. 2005 Nov 3;5:115. doi: 10.1186/1471-2458-5-115. PMID: 16266440; PMCID: PMC1298309. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1298309/

[19] Witt, C.M., Lüdtke, R., Mengler, N. et al. How healthy are chronically ill patients after eight years of homeopathic treatment? – Results from a long term observational study. BMC Public Health 8, 413 (2008). https://bmcpublichealth.biomedcentral.com/articles/10.1186/1471-2458-8-413

[20] Grimaldi-Bensouda L, Bégaud B, Rossignol M, Avouac B, Lert F, Rouillon F, Bénichou J, Massol J, Duru G, Magnier AM, Abenhaim L, Guillemot D. Management of upper respiratory tract infections by different medical practices, including homeopathy, and consumption of antibiotics in primary care: the EPI3 cohort study in France 2007-2008. PLoS One. 2014 Mar 19;9(3):e89990. doi: 10.1371/journal.pone.0089990. PMID: 24646513; PMCID: PMC3960096. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24646513

[21] Rossignol M, Begaud B, Engel P, Avouac B, Lert F, Rouillon F, Bénichou J, Massol J, Duru G, Magnier AM, Guillemot D, Grimaldi-Bensouda L, Abenhaim L; EPI3-LA-SER group. Impact of physician preferences for homeopathic or conventional medicines on patients with musculoskeletal disorders: results from the EPI3-MSD cohort. Pharmacoepidemiol Drug Saf. 2012 Oct;21(10):1093-101. doi: 10.1002/pds.3316. Epub 2012 Jul 11. PMID: 22782803. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22782803

[22] Grimaldi-Bensouda, L., Abenhaim, L., Massol, J. et al. Homeopathic medical practice for anxiety and depression in primary care: the EPI3 cohort study. BMC Complement Altern Med 16, 125 (2016). https://link.springer.com/article/10.1186/s12906-016-1104-2

[23] https://www.carstens-stiftung.de/artikel/versorgungsforschung-zur-homoeopathie.html

[24] Witt CM, Lüdtke R, Baur R, Willich SN. Homeopathic medical practice: long-term results of a cohort study with 3981 patients. BMC Public Health. 2005 Nov 3;5:115. doi: 10.1186/1471-2458-5-115. PMID: 16266440; PMCID: PMC1298309. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1298309/

[25] Grimaldi-Bensouda L, Bégaud B, Rossignol M, Avouac B, Lert F, Rouillon F, Bénichou J, Massol J, Duru G, Magnier AM, Abenhaim L, Guillemot D. Management of upper respiratory tract infections by different medical practices, including homeopathy, and consumption of antibiotics in primary care: the EPI3 cohort study in France 2007-2008. PLoS One. 2014 Mar 19;9(3):e89990. doi: 10.1371/journal.pone.0089990. PMID: 24646513; PMCID: PMC3960096. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3960096/

[26] Rossignol, M., Begaud, B., Engel, P., Avouac, B., Lert, F., Rouillon, F., Bénichou, J., Massol, J., Duru, G., Magnier, A.-M., Guillemot, D., Grimaldi-Bensouda, L., Abenhaim, L. and (2012), Impact of physician preferences for homeopathic or conventional medicines on patients with musculoskeletal disorders: results from the EPI3-MSD cohort. Pharmacoepidemiol Drug Saf, 21: 1093-1101. https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1002/pds.3316

[27] Grimaldi-Bensouda L, Abenhaim L, Massol J, Guillemot D, Avouac B, Duru G, Lert F, Magnier AM, Rossignol M, Rouillon F, Begaud B; EPI3-LA-SER group. Homeopathic medical practice for anxiety and depression in primary care: the EPI3 cohort study. BMC Complement Altern Med. 2016 May 4;16:125. doi: 10.1186/s12906-016-1104-2. PMID: 27145957; PMCID: PMC4855343. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/27145957

[28] Viksveen, Petter & Dymitr, Zofia & Simoens, Steven. (2013). Economic evaluations of homeopathy: A review. The European journal of health economics : HEPAC : health economics in prevention and care. 15. 10.1007/s10198-013-0462-7. https://www.researchgate.net/publication/235442885_Economic_evaluations_of_homeopathy_A_review

[29] Sartori, C., Osterkamp, N., Uebing, C., Linde, K. (2014): Homöopathie in der gesetzlichen Krankenversicherung: Modelle, Erfahrungen und Bewertungen. Bertelsmann Gesundheitsmonitor 03/2014. https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Presse/imported/downloads/xcms_bst_dms_40127_40128_2.pdf

[30] Stamer, M., Müller, V.E., Berger, B., Schmacke, N. (2010): Perspektiven von Patientinnen und Patienten auf ihre Versorgung durch homöopathisch tätige Ärzte und Ärztinnen: Eine qualitative Studie. Abschlussbericht. Bremen. https://www.akg.uni-bremen.de/pages/arbeitspapierBeschreibung.php%3FID=28&SPRACHE=DE.html

[31] Grabia S, Ernst E. Homeopathic aggravations: a systematic review of randomised, placebo-controlled clinical trials. Homeopathy. 2003 Apr;92(2):92-8. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12725251/

[32] Stub T, Kristoffersen AE, Overvåg G, Jong MC, Musial F, Liu J. Adverse effects in homeopathy. A systematic review and meta-analysis of observational studies. Explore (NY). 2020 Nov 28:S1550-8307(20)30379-7. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/33303386/

[33] Wiesenauer, M. (2014): Homöopathie für Ärzte und Apotheker, Bd. 2, einschließlich 16. Aktualisierungsliefe-rung 2014. Stuttgart: Deutscher Apotheker Verlag, S. 3/10.

[34] Linde K, Clausius N, Ramirez G, Melchart D, Eitel F, Hedges LV, Jonas WB. Are the clinical effects of homeopathy placebo effects? A meta-analysis of placebo-controlled trials. Lancet. 1997 Sep 20;350(9081):834-43. doi: 10.1016/s0140-6736(97)02293-9. Erratum in: Lancet 1998 Jan 17;351(9097):220. PMID: 9310601. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9310601

[35] Shang A, Huwiler-Müntener K, Nartey L, Jüni P, Dörig S, Sterne JA, Pewsner D, Egger M. Are the clinical effects of homoeopathy placebo effects? Comparative study of placebo-controlled trials of homoeopathy and allopathy. Lancet. 2005 Aug 27-Sep 2;366(9487):726-32. doi: 10.1016/S0140-6736(05)67177-2. PMID: 16125589. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16125589

[36] Die Odds Ratio, kurz OR, oder das Quotenverhältnis ist eine Messzahl aus der Statistik, die etwas über die Stärke eines Zusammenhangs von zwei Merkmalen aussagt. Hier geht es darum, ob eine Besserung in der Homöopathiegruppe deutlich häufiger auftritt als in der Placebogruppe. https://statistikguru.de/lexikon/odds-ratio.html

[37] Lüdtke R, Rutten ALB. The conclusions on the effectiveness of homeopathy highly depend on the set of analyzed trials. J Clin Epidemiol. 2008 Dec;61(12):1197-1204. doi: 10.1016/j.jclinepi.2008.06.015. Epub 2008 Oct 1. PMID: 18834714. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18834714

[38] Mathie, R.T., Lloyd, S.M., Legg, L.A. et al. Randomised placebo-controlled trials of individualised homeopathic treatment: systematic review and meta-analysis. Syst Rev 3, 142 (2014). https://systematicreviewsjournal.biomedcentral.com/articles/10.1186/2046-4053-3-142

[39] https://www.cochrane.de

[40] https://www.carstens-stiftung.de/artikel/klinische-forschung-zur-homoeopathie-systematische-uebersichtsarbeiten-mit-meta-analyse-nach-cochran.html

[41] Hahn R, G: Homeopathy: Meta-Analyses of Pooled Clinical Data. Forsch Komplementmed 2013;20:376-381. https://www.karger.com/Article/FullText/355916

[42] Villas Boas PJ, Spagnuolo RS, Kamegasawa A, Braz LG, Polachini do Valle A, Jorge EC, Yoo HH, Cataneo AJ, Corrêa I, Fukushima FB, do Nascimento P Jr, Módolo NS, Teixeira MS, de Oliveira Vidal EI, Daher SR, El Dib R. Systematic reviews showed insufficient evidence for clinical practice in 2004: what about in 2011? The next appeal for the evidence-based medicine age. J Eval Clin Pract. 2013 Aug;19(4):633-7. doi: 10.1111/j.1365-2753.2012.01877.x. Epub 2012 Jul 3. PMID: 22747638. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22747638/

[43] https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Avogadro-Konstante

[44] Klein SD, Würtenberger S, Wolf U, Baumgartner S, Tournier A. Physicochemical Investigations of Homeopathic Preparations: A Systematic Review and Bibliometric Analysis-Part 1. J Altern Complement Med. 2018 May;24(5):409-421. doi: 10.1089/acm.2017.0249. Epub 2018 Jan 29. PMID: 29377709; PMCID: PMC5961874. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5961874/

[45] Demangeat JL. Nanosized solvent superstructures in ultramolecular aqueous dilutions: twenty years‘ research using water proton NMR relaxation. Homeopathy. 2013 Apr;102(2):87-105. doi: 10.1016/j.homp.2013.01.001. PMID: 23622259. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/23622259

[46] Chikramane PS, Suresh AK, Bellare JR, Kane SG. Extreme homeopathic dilutions retain starting materials: A nanoparticulate perspective. Homeopathy. 2010 Oct;99(4):231-42. doi: 10.1016/j.homp.2010.05.006. PMID: 20970092. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20970092

[47] Van Wassenhoven M, Goyens M, Capieaux E, Devos P, Dorfman P. Nanoparticle Characterisation of Traditional Homeopathically Manufactured Cuprum metallicum and Gelsemium sempervirens Medicines and Controls. Homeopathy. 2018 Nov;107(4):244-263. doi: 10.1055/s-0038-1666864. Epub 2018 Aug 25. PMID: 30144789. https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/s-0038-1666864.pdf

[48] Upadhyay, Rajendra & Nayak, Chaturbhuja. (2011). Homeopathy emerging as nanomedicine. International Journal of High Dilution Research. 10. 10.51910/ijhdr.v10i37.525. https://www.researchgate.net/publication/267767309_Homeopathy_emerging_as_nanomedicine

[49] Walach H. Entanglement model of homeopathy as an example of generalized entanglement predicted by weak quantum theory. Forsch Komplementarmed Klass Naturheilkd. 2003 Aug;10(4):192-200. doi: 10.1159/000073475. PMID: 12972724. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12972724/

Entanglement Model of Homeopathy as an Example of Generalized Entanglement Predicted by Weak Quantum Theory. Forsch Komplementärmed Klass Naturheilkd 2003;10:192–200 https://www.karger.com/Article/PDF/73475

[50] Milgrom LR. Is homeopathy possible? Journal of the Royal Society for the Promotion of Health. 2006;126(5):211-218. doi:10.1177/1466424006068237

[51] Zarkeshian, P., Deshmukh, C., Sinclair, N. et al. Entanglement between more than two hundred macroscopic atomic ensembles in a solid. Nat Commun 8, 906 (2017). https://www.nature.com/articles/s41467-017-00897-7

[52] Fisher P. Is quantum entanglement in homeopathy a reality? Homeopathy. 2016 Aug;105(3):209-210. doi: 10.1016/j.homp.2016.06.001. PMID: 27473540. https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/abstract/10.1016/j.homp.2016.06.001

[53] Chaplin MF. The Memory of Water: an overview. Homeopathy. 2007 Jul;96(3):143-50. doi: 10.1016/j.homp.2007.05.006. PMID: 17678809. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17678809

[54] Teixeira, José. (2007). Can water possibly have a memory? A sceptical view. Homeopathy : the journal of the Faculty of Homeopathy. 96. 158-62. 10.1016/j.homp.2007.05.001. https://bit.ly/2kycC5F

[55] Harrer, Bernhard. (2013). Replication of an experiment on extremely diluted thyroxine and highland amphibians. Homeopathy : the journal of the Faculty of Homeopathy. 102. 25-30. 10.1016/j.homp.2012.09.003. https://bit.ly/2lDaRo3

[56] Tournier A, Klein SD, Würtenberger S, Wolf U, Baumgartner S. Physicochemical Investigations of Homeopathic Preparations: A Systematic Review and Bibliometric Analysis-Part 2. J Altern Complement Med. 2019 Sep;25(9):890-901. doi: 10.1089/acm.2019.0064. Epub 2019 Jul 19. PMID: 31290681; PMCID: PMC6760181. https://www.liebertpub.com/doi/pdf/10.1089/acm.2019.0064

[57] Doesburg P, Andersen JO, Scherr C, Baumgartner S. Empirical investigation of preparations produced according to the European Pharmacopoeia monograph 1038. Eur J Pharm Sci. 2019 Sep 1;137:104987. doi: 10.1016/j.ejps.2019.104987. Epub 2019 Jul 8. PMID: 31295547. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31295547/

[58] https://www.carstens-stiftung.de/artikel/stand-der-grundlagenforschung-in-der-homoeopathie.html

[59] Endler PC, Bellavite P, Bonamin L, Jäger T, Mazon S. Replications of fundamental research models in ultra high dilutions 1994 and 2015–update on a bibliometric study. Homeopathy. 2015 Oct;104(4):234-45. doi: 10.1016/j.homp.2015.10.003. Epub 2015 Nov 25. PMID: 26678723. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/26678723

[60] Klein SD, Würtenberger S, Wolf U, Baumgartner S, Tournier A. Physicochemical Investigations of Homeopathic Preparations: A Systematic Review and Bibliometric Analysis-Part 1. J Altern Complement Med. 2018 May;24(5):409-421. doi: 10.1089/acm.2017.0249. Epub 2018 Jan 29. PMID: 29377709; PMCID: PMC5961874. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29377709

[61] https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/lexikon-a-z/hormesis

Autor: Dr. Jens Behnke ist Experte für Forschung zu komplementären Therapieverfahren. Er war viele Jahre als Programmleiter „Integrative Medizin“ bei der Karl und Veronica Carstens-Stiftung in Essen tätig. Er ist Autor vielfältiger Fachpublikationen und Referent zu Themen wie Naturheilverfahren, Homöopathie und Akupunktur.