Homöopathie als Zusatztherapie bei Krebs

Methodisch hochwertige Studie beobachtet positive Wirkungen auf Lebensqualität und Überlebenszeit bei Patienten mit Bronchialkarzinom

In einer Arbeit, die 2020 in einer angesehenen medizinischen Fachzeitschrift (The Oncologist) veröffentlicht wurde, untersuchte eine österreichische Forschergruppe 150 Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs (nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinom, Stadium IV). [1] Die Fragestellung der Studie war, ob durch eine homöopathische Begleitbehandlung die Lebensqualität und eventuell auch Überlebenszeit verbessert werden können.

Die Patienten wurden nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt und erhielten zusätzlich zur standardmäßig angewandten Chemotherapie entweder ein individuell ausgewähltes homöopathisches Arzneimittel oder ein ununterscheidbares Placebopräparat. Eine dritte Gruppe, die weder Homöopathie noch Placebo erhielt, diente als Kontrolle. Weder die Patienten noch die Ärzte wussten, in welcher der beiden Behandlungsgruppe sich die Patienten jeweils befanden. Zur Erhebung der Lebensqualität wurden standardisierte Fragebögen verwendet. Diese füllten die Patienten jeweils zu Beginn der Studie, nach neun und nach 18 Wochen aus. Details hier

Fazit

Diese methodisch hochwertige Studie (randomisiert, placebokontrolliert, doppelblind) beobachtete eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität sowie der Überlebenszeit von Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs unter homöopathischer Behandlung. Die Autoren weisen explizit darauf hin, dass die Homöopathie im Rahmen ihres Forschungsprojekts im Sinne der Integrativen Medizin ergänzend zur schulmedizinischen Therapie eingesetzt wurde. Das Zusammenwirken beider Behandlungsansätze bei der untersuchten Erkrankung beurteilen sie als besonders erfolgreich. Da es sich um die erste Studie dieser Gütestufe zu Homöopathie bei Bronchialkarzinom handelt, sind die Ergebnisse solange mit Vorsicht zu genießen, bis eine unabhängige Forschergruppe dieselbe Therapie unter vergleichbaren Bedingungen testet. Sollte eine solche Replikation vergleichbare Ergebnisse zutage fördern, wäre dies sowohl für die Homöopathie- als auch für die Krebsforschung sehr bedeutsam.